
Aktueller Einsatzzyklus seit dem 2. Februar 2021: alle Geretteten in Augusta, Sizilien, von Bord gegangen
Letzte Aktualisierung am 9.02.2021 um 18:30
Zusammenfassung
374 Menschen haben die Teams der Ocean Viking im Januar in Sicherheit gebracht. Eine hochschwangere Frau musste notevakuiert werden. Nachdem alle anderen 373 Geretteten am 25. und 26. Januar in Augusta, Sizilien, von Bord gehen konnten (siehe „Einssatzzyklus seit 11. Januar 2021“) , füllten wir Vorräte auf und ordneten unsere Ausrüstung.
Am 2. Februar verliess die Ocean Viking den Hafen von Augusta in Richtung zentrales Mittelmeer. Am Morgen des 4. Februar 2021 werden 121 Menschen sicher an Bord unseres Rettungsschiffes gebracht. Bei einem zweiten Einsatz am Nachmittag können 116 Menschen gerettet werden. Am Morgen des 5. Februar 2021 werden 186 Menschen von Booten in Seenot gerettet. Eine schwangere Frau musste mit ihrem Partner am 6. Februar von der Ocean Viking evakuiert werden. Am späten Nachmittag des 7. Februar wird der dringend benötigte sichere Ort – Augusta (Sizilen) – zugewiesen. Nachdem alle Geretteten und die Crew von den italienischen Behörden auf das Coronavirus getestet wurden, konnten am Montag, dem 8. Februar, die ersten 344 Menschen von Bord gehen. Die verbliebenen 78 Geretteten haben die Ocean Viking am Dienstag, dem 9. Februar, verlassen.
Chronologie
9. Februar 2021: Alle Geretteten sind von Bord der Ocean Viking gegangen.
📌Alle Geretteten sind in Augusta, Sizilien, von Bord gegangen. Wir wünschen ihnen alles Gute. Wir denken an die ~1500 Menschen, die letzte Woche abgefangen & nach #Libyen zurückgezwungen wurden – zurück in willkürliche Haft & Missbrauch. Libyen ist kein sicherer Ort. pic.twitter.com/2JWaowGvgQ
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) February 9, 2021
8. Februar 2021: Die italienischen Gesundheitsbehörden testen alle Geretteten sowie die Crew auf das Coronavirus. 343 Menschen können bis zum Abend von Bord gehen. Die Ocean Viking geht über Nacht mit den verbliebenen 78 Geretteten an Bord vor Anker.
Ausserdem begibt sich die Crew der Ocean Viking, beginnend am 8. Februar, in eine obligatorische 14-tägige Quarantäne.
Die italienischen Gesundheitsbehörden haben damit begonnen, die Geretteten auf der #OceanViking auf das Coronavirus zu testen bevor sie in Augusta, Sizilien, an Land gehen.
Die Crew der Ocean Viking wird sich ab heute in eine obligatorische 14-tägige Quarantäne begeben.
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) February 8, 2021
7. Februar 2021: Erleichterung für die 421 Geretteten (korrigierte Anzahl) auf der Ocean Viking! Gerade erfuhren sie, dass Augusta, Sizilien, als sicherer Ort zugewiesen wurde. Wir sind froh, dass sie bald sicher sind, fordern aber die EU auf, Küstenstaaten stärker zu unterstützen und Rettungskapazitäten im zentralen Mittelmeer wiederherzustellen.
Erleichterung für Gerettete auf #OceanViking! Eben erfuhren sie von Zuweisung Augustas, Siz., als sicheren Ort. Wir sind froh, dass sie bald sicher sind, fordern aber die #EU auf, Küstenstaaten mehr zu unterstützen & Rettungskapazitäten im zentr. #Mittelmeer wiederherzustellen. pic.twitter.com/8CAxUEVoUr
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) February 7, 2021
Zuvor erklärte von Luisa, Such- und Rettungskoordinatorin an Bord: „Wir kümmern uns um 421 Menschen. Acht Personen wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Für dieses Szenario haben wir Verfahren eingerichtet und können positive Fälle isolieren. Aber alle Geretteten brauchen dringend einen sicheren Ort.“
6. Februar 2021: Die Crew auf der Ocean Viking reagiert auf die humanitäre Notlage im zentralen Mittelmeer und kümmert sich nach einer medizinischen Evakuierung derzeit um 421 Gerettete. Wir haben die zuständigen Seebehörden mehrmals um die Zuweisung eines sicheren Hafens zur Ausschiffung gebeten.
Christine, Leiterin des medizinischen an Bord erklärt: „Wir sind erleichtert, dass die med. Evakuierung der schwangeren Frau heute Morgen noch rechtzeitig erfolgt ist. Allerdings sind wir besorgt über den Zustand vieler der 421 verbliebenden Geretteten an Bord. Besonders dramatisch ist der Fall eines Sudanesen, der eine schwere Kopfverletzung erlitten hat. Er wurde in Libyen brutal zusammengeschlagen. Seine Wunde ist infiziert, sein Gesicht halbseitig deformiert. Er befindet sich in einer äusserst schwierigen Verfassung.“
Die Crew auf der #OceanViking reagiert auf die humanitäre Notlage im zentr. #Mittelmeer & kümmert sich nach einer medizinischen Evakuierung derzeit um 422 Gerettete.
Wir haben die zuständigen Seebehörden mehrmals um die Zuweisung eines sicheren Hafens zur Ausschiffung gebeten. pic.twitter.com/TTk1g8MkoS
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) February 6, 2021
Am Vormittag musste eine schwangere Frau von der Ocean Viking mit ihrem Partner von einem Hubschrauber der maltesischen Armee evakuiert werden. Ihr kritischer Zustand erfordert eine intensive Pflege an Land. Sie wurde nach Malta gebracht, wo sie die notwendige Behandlung erhalten kann.
Eine schwangere Frau musste von der #OceanViking mit ihrem Partner von einem @Armed_Forces_MT Hubschrauber evakuiert werden. Ihr Zustand ist kritisch und erfordert eine intensive Pflege an Land. Sie wurde nach Malta gebracht, wo sie die notwendige Behandlung erhalten kann. pic.twitter.com/mEeeEuB2R0
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) February 6, 2021
5. Februar 2021: Die Teams der OceanViking haben am Morgen mehr als 180 Menschen aus zwei Booten in Seenot gerettet.
Die Crew sichtete das erste Boot kurz vor 7 Uhr von der Brücke aus. Sie rettete daraufhin 70 Männer, darunter 11 Minderjährige, aus einem überbesetzten Boot in internationalen Gewässern 40 nautische Meilen vor Al Chums.
Während des ersten Einsatzes wurde die Ocean Viking wegen eines weiteren Seenotfalls in ihrer Nähe alarmiert. Die Crew entdeckte kurz darauf das extrem instabile und überbesetzte Boot. In einem schwierigen zweiten Einsatz brachte die Crew 116 Männer, Frauen und Kinder sicher an Bord.
Die #OceanViking hat heute Morgen 180+ Menschen aus 2 Booten in Seenot gerettet.
Die Crew sichtete das 1. Boot kurz vor 7 Uhr von der Brücke aus. Sie rettete daraufhin 71 Männer, darunter 11 Minderjährige, aus einem überbesetzten Boot in internat. Gewässern 40 NM vor Al Chums. pic.twitter.com/Xnf4mOHmtM
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) February 5, 2021
4. Februar 2021: Nur wenige Stunden nach dem ersten Einsatz am Morgen rettete unser Team 116 Menschen aus einem überbesetzten Schlauchboot in Seenot. Unter den Geretteten sind 9 Kinder im Alter von 12 Jahren oder jünger.
Die Crew der #OceanViking hat eine zweite Rettung abgeschlossen.
Nur wenige Stunden nach dem ersten Einsatz heute Morgen rettete unser Team 116 Menschen aus einem überbesetzten Schlauchboot in Seenot.
Unter den Überlebenden sind 9 Kinder im Alter von 12 Jahren oder jünger. pic.twitter.com/uoUgR9CeiV
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) February 4, 2021
Die Crew der Ocean Viking sichtet bei Tagesanbruch in internationalen Gewässern 30 nautische Meilen vor Al Khoms, Libyen, ein überbesetztes Schlauchboot in Seenot. Insgesamt 121 Menschen (19 Frauen und 2 kleine Kinder) wurden gerettet. Darunter mehrere Menschen, die über Bord gegangen waren.
Die #OceanViking-Crew hat heute bei Tagesanbruch in internat. Gewässern 30 NM vor Al Khoms, #Libyen, ein überbesetztes Schlauchboot in Seenot gesichtet.
Sie hat 121 Menschen (19 Frauen & 2 kleine Kinder) gerettet & mehrere Personen geborgen, die über Bord gegangen waren. pic.twitter.com/DmmXZXCQcD
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) February 4, 2021
2. Februar 2021: Die Ocean Viking verlässt den Hafen von Augusta, Sizilien, und ist auf dem Weg zurück ins zentrale Mittelmeer, wo unsere Teams ihren lebensrettenden Einsatz wieder aufnehmen werden.
🔴BREAKING Die #OceanViking hat gerade den Hafen von Augusta, Sizilien, verlassen und ist auf dem Weg zurück ins zentrale #Mittelmeer, wo unsere Teams ihren lebensrettenden Einsatz wieder aufnehmen werden.#Seenotrettung #TogetherForRescue pic.twitter.com/FM0T1mP9k0
— SOS MEDITERRANEE Switzerland (@SOSMedSuisse) February 2, 2021
Weitere Informationen zu unserem Einsatz findet ihr bei Twitter oder auf unserem Online-Logbuch. Über unseren Newsletter erhaltet ihr regelmässig Neuigkeiten zu unserer lebensrettenden Arbeit im zentralen Mittelmeer.
Photonachweis: Hippolyte / SOS MEDITERRANEE